Montag, 23. Januar 2012
+ Nicht viel
zu erzählen, respektive lässt sich das Leben nicht wörtlich fassen, trotzdem nicht viel passiert.

Körperlich: Zwei sich in Betreuung befindende Magengeschwüre; die Behandlung - oder ich - sind aber nicht zufriedenstellend, sagt mein Weißkittel. Derweil schlag ich mich mit den Nebenwirkungen seiner Versuche herum, was mein Körper nicht goutiert - jesusmäßige Gesichts- und Kopfschmerzen auf Grund einer ver*piep*ten Sinusitis waren es diese Woche. Ich bleibe neugierig, was sich mein Immunsystem für die nächste Woche ausdenkt, wo ich auch nichts Stärkeres als Kamillentee zu mir nehmen darf dürfte.
Zwei plattgedrückte Daumen (und Zehen), weil es leider einem mir lieben Blogger (immer noch) viel schlechter geht. Aber das wächst sich aus - so und so - ich bin ja noch jung. Und er auch.

Seelisch: Ja, je, nun.

Geistig: Ja, nun. Ich lese zu wenig. Und von dem, was ich lese, bleibt zuwenig.

Emotional: Jetzt ist auch mal wieder gut, ne? Was weiß denn ich. Menschen fehlen. Sehr bestimmte, wenige. Manche sind auf Reisen, äußerlich, manche innerlich. Nichts, was man nicht kennt.

Äußerlich/Innerlich:
Ad 1: Bin ich wohl das, was man kennt. Warum auch nicht.
Ad 2: Das Experiment mit dem Gefühle offen zeigen hat in ersten, ausgiebigen Versuchen nur Schrammen verursacht. Zumal ich in entscheidenden Momenten über wichtige Dinge auch nicht reden kann, also - Selfnote ! - nicht mehr andere Menschen belehren, wie wichtig REDEN ist, gell?
"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen", als Konsequenz des Logischen. Was man mit dem Verschwiegenen macht, das hat Wittgenstein leider nicht mitgeliefert; er verzeihe mir, dass ich seine schönen und stringenten Gedanken hier missbrauche.

Räumlich: Fast alles gut. Angekommen; eingerichtet im neuen Heim. Dabei, es wirklich zu einem Heim für mich zu machen. Novum. Gut.

Und ich: Ich schwimme. Irgendwo im Nirgendwo, leicht fern der Heimat, die noch Sehnsüchte heraufbeschwört - wettertechnisch, menschentechnisch.
(Unser bester Mann in W.™ sagt ja immer: "Egal, wo du bist - deinen Rucksack hast du immer dabei."
Well, ... ja. Aber es ist leichter an Orten, wo man leichter zurechtkommt, weil man sich zurechtfindet in den Menschen.)

Oder vielleicht: Ich kämpfe mich - immer wieder, jeden Tag - zur Oberfläche, wo Licht, Wärme und Sauerstoff sind.

Was bleibt: Musik. Viel. Viel Gutes, viel, viel Neues. Und Glenn Goulds CBC-Aufnahmen- endlich! - komplett! auf DVD - was will ich eigentlich mehr?

Was bleibt: Bleischwere, gedankenschwangere Nächte ohne Schlaf. Einige Viele.

Ich, ich warte schon wieder auf etwas; wenn ich nur mal mehr wüsste, was es eigentlich ist.

Nicht viel also.
Oder zuviel.
Also: Wie immer.
Zwischen Standstreifen und 3. Überholspur spielt sich das ab, was ich noch nicht so ganz als mein Leben akzeptiert habe. Wir* bleiben dran.

*Ich hab den zwei vorläufigen Gästen in meinem Magen Namen gegeben. Es hasst sich besser so, sagte man mir. Selbst für Menschen, die per falscher Chromosom-, Hormon- und Lebenseinstellung nicht hassen können. Oder wollen. Je nun.

Es wäre soviel einfacher, vielleicht, wenn man vergessen oder verdrängen könnte. Bedenken, Zweifel, Ängste. Nicht? Sie nicht zu haben steht ja wohl leider nicht zur Debatte; genau so wenig, wie ich mich in einen B*LD-Zeitungsleser verwandeln kann. Soviel kann ich leider gar nicht saufen.