+ So. Es geht weiter.
Wenn das Häuschen, das man bewohnt, aussieht wie nach einem Hurricane, man aber recht sicher ist, dass es keinen gab in Hamburg; wenn zudem Laptops, Kameras und diverses Kleinzeuchs fehlen - dann ist man um eine Erfahrung reicher, die man nicht brauchte. Mal die Gelegenheit CSI-mäßig am Telefon zu sagen: "Ich ruf später noch mal an, die SpuSi ist grad da". Das ist dann aber schon das erlebnisprallste daran.

Mein langmütiger, dem Mystischen und Esoterischen zugeneigter Mitbewohner, der "etwas gegen Versicherungen" hat, versucht das Ganze als Wink des Schicksals zu sehen, mal über das eigene Verhältnis zu Besitz nachzudenken. Ich spare mir alle sarkastischen Bemerkungen bis auf jene, dass ich das Durchwühlen meiner Wäscheschubladen ja dann auch als Wink des Schicksals nehmen könnte, mal über das generelle Tragen von Unterwäsche zu reflektieren und denke, dass man beim dritten Vorfall dieser Art innert* sieben Jahren doch dem Schicksal zutrauen kann, dass der wiederholte Hinweis schlicht darin bestehen könnte, dass einbruchssicherere Fenster und eine Hausratversicherung kein Teufelszeug sind.
Das Schicksal ist ebenso wie das Unbewusste im Allgemeinen nicht so subtil.

In höchstem Maße unerfreulich. So hab ich mir das nicht vorgestellt Hamburg als ich aus der verträumten Provinz-Stadt an der Spree kam. Jetzt musst du dir erst mal ganz schön Mühe geben.

* Da ist es wieder. Kommt und steinigt mich.



Ach du je. Das tut mir sehr leid für Sie.

Eine Sache ist es, draußen ein Fahrrad gestohlen zu bekommen. Eine ganz andere, wenn jemand in den eigenen Haushalt eindringt und dort herumwühlt. Mir ist es zum Glück bisher nicht passiert, in unmittelbarer Nachbarschaft jedoch schon dreimal innerhalb der letzten Monate - ein doofes Gefühl. Erholen Sie sich gut von dem Schreck.

Danke Herr nnier. Ich bin ja nicht so leicht zu erschrecken; auch wütend kriegt man mich kaum, aber dass die mit ihren mierigen Fingern überall waren und sogar noch meinen Radiowecker! mitgehen ließen, macht mich sauer. Nach diesem Teil hab ich Monate gesucht und ja, der sah wertig aus. Und überhaupt: Wie groß kann denn der Hehlermarkt in HH sein für 25 Jahre alte FEs und Radiowecker!? Wahrscheinlich schmeissen die alles, was sie nicht brauchen oder verhökern können in die nächste Tonne - und das ist wirklich ärgerlich.

"25 alte FEs"? Oder fehlt da ein "Jahre"?

Zweiteres. Natürlich.

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Herrje. Schauderhaft. Das tut mir leid. Andererseits handelt es sich vielleicht auch um einen besonderen Hamburger Willkommensgruß. In meiner alten Wohnung wurde in 15 Jahren auch bereits dreimal eingebrochen (ich selbst wohne dort schon lange nicht mehr), beim erst Mal waren wir noch gar nicht eingezogen! Seither aber nur Glück & Sonne und Maßnahmen. Großer Mist so was.

Lustigerweise las ich just gestern diesen Beitrag von Ihnen noch mal. Gut - eine Türverriegelung nützt wenig, wenn die einfach durch's Fenster kommen, aber trotzdem - Maßnahmen eben.
Großer Mist - das erste Mal nach etlichen Jahren kameralos; die Agfa Clack zähl ich mal nicht. Fühle mich nackter als ohne Unterwäsche quasi. Und ärmer, natürlich.

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Sie Ärmste! Das tut mir sehr leid, dass Sie jetzt nicht nur all diese Gegenstände, sondern auch das Gefühl von Sicherheit einbüßen mussten.

Bei meinen Eltern wurde einmal vor vielen Jahren eingebrochen, neben Bargeld (auch das, was meine Mutter schon für einen goldenen Armreif zu meinem 18. Geburtstag beiseite gelegt hatte) fehlte hinterher auch noch unser Familiensilber und fast der gesamte Schmuck meiner Mutter.
Wir wussten sogar wer es war. Zum Glück war der Junkie bereits seit Jahren polizeibekannt, und ein Kommissar, der ihn ebenfalls schon persönlich kannte, sehr daran interessiert, den Typen zu kriegen. Der Kommissar ist dann mit meinen Eltern etliche hundert Kilometer zu dem Typen nach Hause gefahren - bis auf einen einzigen Ring hat meine Mutter am Ende alles wieder bekommen.

Als der Typ das nächste Mal aus dem Knast kam, hat er dann seine eigene Großmutter - die von allen Menschen in seiner Familie immer am liebsten zu ihm war -, überfallen und so geschlagen, dass sie an den Folgen starb.

Huh. Gruselgeschichten. So schlimm ist es ja nicht, zum Glück. Von den Gegenständen hab ich gestern in Gedanken halb wütend, halb traurig sozusagen Abschied genommen; die Verwüstungen sind größtenteils beseitigt und jetzt muss es ja weitergehen.

Das ungute Gefühl, die eigenen Dinge nicht sicher zu wissen, das wird wohl erstmal bleiben.

Danke für Ihre Anteilnahme.

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