Wenn das Häuschen, das man bewohnt, aussieht wie nach einem Hurricane, man aber recht sicher ist, dass es keinen gab in Hamburg; wenn zudem Laptops, Kameras und diverses Kleinzeuchs fehlen - dann ist man um eine Erfahrung reicher, die man nicht brauchte. Mal die Gelegenheit CSI-mäßig am Telefon zu sagen: "Ich ruf später noch mal an, die SpuSi ist grad da". Das ist dann aber schon das erlebnisprallste daran.
Mein langmütiger, dem Mystischen und Esoterischen zugeneigter Mitbewohner, der "etwas gegen Versicherungen" hat, versucht das Ganze als Wink des Schicksals zu sehen, mal über das eigene Verhältnis zu
Besitz nachzudenken. Ich spare mir alle sarkastischen Bemerkungen bis auf jene, dass ich das
Durchwühlen meiner Wäscheschubladen ja dann auch als Wink des Schicksals nehmen könnte, mal über das generelle Tragen von Unterwäsche zu reflektieren und denke, dass man beim
dritten Vorfall dieser Art innert* sieben Jahren doch dem Schicksal zutrauen kann, dass der wiederholte Hinweis schlicht darin bestehen könnte, dass einbruchssicherere Fenster und eine Hausratversicherung kein Teufelszeug sind.
Das Schicksal ist ebenso wie das Unbewusste im Allgemeinen nicht so subtil.
In höchstem Maße unerfreulich. So hab ich mir das nicht vorgestellt Hamburg als ich aus der verträumten Provinz-Stadt an der Spree kam. Jetzt musst du dir erst mal ganz schön Mühe geben.
* Da ist
es wieder. Kommt und steinigt mich.
Ach du je. Das tut mir sehr leid für Sie.
Eine Sache ist es, draußen ein Fahrrad gestohlen zu bekommen. Eine ganz andere, wenn jemand in den eigenen Haushalt eindringt und dort herumwühlt. Mir ist es zum Glück bisher nicht passiert, in unmittelbarer Nachbarschaft jedoch schon dreimal innerhalb der letzten Monate - ein doofes Gefühl. Erholen Sie sich gut von dem Schreck.
Sie Ärmste! Das tut mir sehr leid, dass Sie jetzt nicht nur all diese Gegenstände, sondern auch das Gefühl von Sicherheit einbüßen mussten.
Bei meinen Eltern wurde einmal vor vielen Jahren eingebrochen, neben Bargeld (auch das, was meine Mutter schon für einen goldenen Armreif zu meinem 18. Geburtstag beiseite gelegt hatte) fehlte hinterher auch noch unser Familiensilber und fast der gesamte Schmuck meiner Mutter.
Wir wussten sogar wer es war. Zum Glück war der Junkie bereits seit Jahren polizeibekannt, und ein Kommissar, der ihn ebenfalls schon persönlich kannte, sehr daran interessiert, den Typen zu kriegen. Der Kommissar ist dann mit meinen Eltern etliche hundert Kilometer zu dem Typen nach Hause gefahren - bis auf einen einzigen Ring hat meine Mutter am Ende alles wieder bekommen.
Als der Typ das nächste Mal aus dem Knast kam, hat er dann seine eigene Großmutter - die von allen Menschen in seiner Familie immer am liebsten zu ihm war -, überfallen und so geschlagen, dass sie an den Folgen starb.