Samstag, 23. Juni 2012
+ Wie fahl
die Farben werden, wie schal die Luft im Mund sich sammelt, wie sehr diese kleine Stelle juckt und unignorierbar daran erinnert, dass an ihr ein Zweifel nagt. Wie sehr mich das Gefühl entmutigt, das sich einstellt, wenn sich etwas Großes durch menschliche Kleinheit, Angst oder Ignoranz in etwas Kleines verwandelt. Wie der Zweifel wütet manchmal, auch selbst als Mensch das Große nicht bewahrt zu haben, durch Unachtsamkeit, Müdheit und weil man selbst auch manchmal nicht gefeit ist vor diesem menschlichen Kleinheiten.

Wahrheit ist Feuer. Und Wahrheit reden heißt leuchten und brennen.

Wie gern nähme ich manchen Menschen die Angst zu verbrennen. Wie gern sähe ich Menschen um mich, in denen innere Größe leuchtet und die ruhig sind in dem Bewusstsein, dass Wahrhaftigkeit die Basis alles Großen ist. Wie dankbar ich bin für die Menschen, die es zumindest versuchen. Wenigstens bei mir. Und die wissen, wie sehr ich es brauche, Vertrauen zu spüren und vertrauen zu können darauf, dass sie keine Zweifel säen an dieser wunden, vernarbten Stelle, die papierdünn kaum noch gestattet, die Zweifelgeschwüre großzügig auszuschneiden, weil immer ein wenig gesundes Gewebe geopfert werden muss dabei.

Ich will Farben und Geschmack, so intensiv, dass es in mir leuchtet. Ich will, dass es groß ist, wenn es wichtig ist. Und es bleibt, achtsam behandelt als viel zu selten und soviel wichtiger als das meiste Andere.

Es erwächst nichts Gutes aus Nichtgroßem für mich; das Gefühl mich mit etwas Kleinerem als Wahrhaftigkeit und Vertrauen begnügen zu können, ist meinem Wesen fremd. Vielleicht ist das das einzige Problem, meine Macke, der Fehler, der alles nach sich zieht, der einen fahlen, schalen Schleier über alles legt und mich zweifeln macht. Manchmal.



Donnerstag, 24. November 2011
+ Zuviel, zuviel
passiert im Moment, manchmal alles an einem Tag.

Schönes: Wohnungsschlüssel entgegen nehmen, mit demselben das 1. Mal die neue Wohnung abschließen.

Trauriges: Der letzte Großelternteil kippt einfach weg und man ist Hunderte Kilometer weg; zu weit, um Mal eben die Hand zu halten und vielleicht ein letztes Mal sich in die Augen zu schauen.

Selbes Alter und einer von den ganz Guten, den ich schon im Kinderwagen hörte - im August habe ich mich noch gefreut wie selten, als ein großes Interview mit ihm in der Zeit war. Georg - mach's gut.

Und ebenfalls einer von den Großen, den mir ein Berliner näherbrachte von dem ich auch ewig nichts hörte und vielleicht nie wieder hören werde. Ludwigs Stimme und sein Dorfttrottel bleiben mir; danke dafür nach Berlin und danke Ludwig, dass du es so lange mit uns ausgehalten hast.

Ansonsten: Profanes. Umzugsstress und Möbiusschleifen im Kopf und Herzen.



Donnerstag, 17. Februar 2011
+ Kurzgekochtes
Prag ist toll. Nein. Prag ist wunderschön und wenn Sie da mal hinmöchten: Machen. Mit einem guten Stadtführer (wir hatten den von Time Out) bewaffnet, lassen sich die zahlreichen Touristenfallen umgehen und kleine Perlen finden. Wir sind 2,5 Tage kreuz und quer und noch einmal kreuz durch die Stadt gelaufen und hatten immer noch nicht genug. Tipps: Das Restaurant Noi ist schön + günstig + brechend voll, das Essen saulecker, die Kellner aufmerksam, rauchen gestattet (wie in sehr vielen Restaurants) und als wir da waren (Freitag-Abend), gab es sogar einen Live-DJ.
Und: Das Brauereihotel U Medvídků der gleichnamigen Minibrauerei mit angeschlossenem Restaurant und kleiner Kneipe mit Mitropa-Charme - dafür bekommt man aber das leckere, süffige, selbstgebraute OldGott in diversen Stärken und das "X-33" - das angeblich stärkste Bier der Welt mit 12,6 % - kann man dort verköstigen und bei Gefallen auch Flaschen mitnehmen. Aber Vorsicht: Das zweitstärkste Bier auf der Karte mit 10,6 Umdrehungen kostete exakt dasselbe wie jedes normale Bier mit 4-5. Zweimal gucken, sonst ist der Abend günstig, aber kurz.

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Proteste, Verletzte, Tote - Tage des Zorns
Bahran, Lybien, Jemen, Algerien, Iran. Die Liste wird nicht kürzer; meine Hoffnung wächst aber nicht, dass man irgendwann sagen können wird, die Toten wären nicht umsonst gestorben.
Bei uns wichtig dieser Tage: Guttenboy axolotlte sich seinen Doktor. Boah. Wahnsinn. Wichtig. Echt? In einem Staat, in dem jeder schmierige Parteispendenlügner im Amt bleibt, hält das jemand für wichtig?
Merkel lehnt es ab, Flüchtlinge aus Lampedusa aufzunehmen, begrüßt aber fleißig weiterhin "friedliche Demokratiebewegungen". Sowas wäre wichtig, geht aber so schön in unserm typisch deutschen "Klein-Klein"-Parteiengewäsch unter, wie es sich diese verl*genen B*starde nur wünschen können. Prima macht ihr das, deutsche Medien - weiter so.

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Samstag das erste Mal beim Nordderby in Hamburg. Bin gespannt. Wenn wir trotz Pizarro-Ausfall so viel Dusel haben wie Pauli, reicht mir das.

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Weil ich auf diesen Winter noch weniger Lust hatte und habe, ziehe ich das Frühjahrsfasten mal vor. Ab nächster Woche also bitte keine Essenseinladungen mehr. Danke.

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Mir geht's gut - auch wenn ich einige(s) doch schon vermisse. Auch und gerade die verpönte "Berliner Schnauze". Und was freu ich mich auf meinen ersten Hamburger Frühling.

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Im Moment reicht es mal wieder nicht zu viel mehr als arbeiten und ein bisschen drumherum. Ich hoffe, das renkt sich noch besser.



Donnerstag, 15. Juli 2010
+ Wirres Unzusammenhängendes
Viele Bücher gelesen in letzter Zeit, komm gar nicht nach mit eintragen. Allerdings viele auch zum x-ten Mal. (Doderer! Dieser Humor! Diese Sprache! Schnippeldilderich, gemeinlästig, Wutmarsch, überwölbend, Herren-Neogymnastik - man findet kein Ende.)

Gestern in einem Rutsch Volker Strübings erstes Buch durchgelesen. Auch wenn Kurzgeschichten meistens nicht so meins sind und Lesebühnentexte ob ihres oft ähnlich lakonisch-komischen Stils in Masse anfangen können zu langweilen - gute Unterhaltung.

Heute auf der Heimfahrt sehr begeistert die ersten 50 Seiten von Muriel Sparks Memento Mori gelesen. (Ein Hoch auf Mängelexemplare, wo man mal eben etliche einige greifen kann auf dem Weg zum Zug. Vielleicht zieh ich dann doch nicht mehr um. Bücherkisten, ächz.)

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Irgendwie glücklich und irgendwie traurig zu sein zur gleichen Zeit geht. Füllwörter benutzen auch, zumindest implodiert das Universum nicht.

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Vermissen ist die quengelige Schwester der Sehnsucht.

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Baden gehen können in der Mittagspause, in einem See, der so schön ist, dass sogar Prominente dort ihren Hauptwohnsitz (?) aufschlagen, ist ein echter Gewinn an LebenArbeitsqualität. Wenn man die ganze Woche keine richtige Mittagspause machen kann, obwohl im Laufstall konstant mindestens 5 Grad mehr wärmen als draussen, ist das doof. Keinen Ventilator haben auch.

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Von manchen Menschen lese ich sogar ihre Zweit(?)blogs.

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Männer und Frauen. Ach und Weh.

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Ausgefallene Überraschungsgeburtstagsgeschenke für wichtige Menschen erfordern ein hohes Maß an Findungsgeschicklichkeit. Das, was ich suche, hab ich so noch nicht gefunden. Dass er sich freuen wird wie Bolle, weiß ich aber schon.

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Mehrere wunderschöne, glitzernde Komplimente von der Lebensmenschin bekommen. Wieder geübt, Komplimente anzunehmen. Geschafft - mit roten Öhrchen - aber geschafft.
und - wann entdeckt dich Mensch endlich jemand richtig- ungeschminkt und nicht als wandelndes Wissenspaket- und läßt dich nicht mehr los...?
Hach. Gute Frage.

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Ich bin nicht mehr sicher in der Kommasetzung. Meinte, es mal gewesen zu sein.

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Heute ein Drehbuch für 90 Sekunden Film geschrieben. Mich erstaunlich schwer getan. Also doch eher Kernphysik oder reichen Mann suchen Bestsellerautor werden.

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88 und 85 Jahre. Beide keine einfachen Menschen, auch nicht im Alter. Vor etlicher Zeit hatten sie diamantene Hochzeit. 60 Jahre umeinander, gegeneinander und füreinander. Aber nie ein ernster Zweifel, dass miteinander.
Wie viele diamantene wird es noch geben, wenn ich 85 bin? Sie ist der einzige Mensch, den er seit langer Zeit noch sicher erkennt. Und er nennt sie immer noch "Liebste", "Blume", "Blüte" oder "Sonnenschein". Kann sich das Wort "für dieses Gerät mit dem man Hosen festhält - überkreuz am Rücken" aber nicht mehr merken. Man kann das kitschig finden. Oder sentimental. Mich berührt das trotzdem enorm, wenn ich an sie denke.

Er ist körperlich fit, nur in einer Parallelwelt, in der Dinge komische Namen haben und vieles keinen Sinn mehr ergibt. Er leidet nicht mehr darunter, weil die klaren Momente, in denen er mit einem zerknirscht-ängstlichen Lächeln sagte: "Ich bin wohl vergesslich geworden. So was Dummes." lange vorbei sind.
Jetzt ist die Blüte innerhalb sehr kurzer Zeit gewelkt.

Pflegeheim dringend, beide, zusammen. Anders geht es nicht. Ohne sie wäre er so hilflos in dieser für ihn jetzt bedrohlich fremden Welt, wie im Krankenhaus nach seinem Sturz, als er allein durch die Flure irrte nachts und ihren Namen schrie. Und den Schwestern nicht verzieh, dass er nicht nach Hause durfte. Er hat so vieles vergssen, so schnell. Dass ihn diese bösen Frauen nicht zu seiner Frau lassen wollten, lange nicht. Was wäre, wenn sie nicht mehr ist?

Und ich frage mich: Worauf ich mich vorbereiten soll und muss. Und wie man das macht. Meine Toten sind bis auf wenige Ausnahmen schnell und unerwartet und sehr schmerzhaft für mich gegangen. Für meine andere Großmutter war es eine Erlösung und von ihr herbeigesehnt.
Was wird es für die beiden sein? Und für mich?





Donnerstag, 17. Juni 2010
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So. Man könnte sich fragen, ob unser Prügel-Mixa in der psychiatrischen Klinik in der Schweiz, wo er seelisch von ungerechtfertigten Vorwürfen gesunden sollte, medikamentös falsch eingestellt wurde.

Fakt ist jedenfalls, dass er guerillamäßig das Augsburger Bischofspalais besetzt hält wieder bewohnt und zurücktreten will von seinem Rücktritt.
Ein Fegefeuer sei es gewesen, ließ er verlautbaren. Dass seine Seele zu läutern sei – vor oder nach dem Tode – möchte ich stark anzweifeln, aber in der Tat:

Wie kann es angehen, dass ein Mann Gottes wegen Lappalien wie Körperverletzung, schwerer Körperverletzung, Misshandlung Schutzbefohlener und Veruntreuung zum Rücktritt getreten gezwungen werden kann? Unerhört.

Dass selbst Ex-Papst-DJ Pater Eberhard von Gemmingen ihn einen „kranken Mann“ nennt, ist nur bedingt amüsant, denn man möchte raunen: Ihr Kasper doch auch. Alle.

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So. Die Schweiz wird Weltmeister, O. Rehhagel O. Hitzfeld wird vermutlich ganz bald ein Denkmal gesetzt und ich fliege aus unserer Tipprunde - spätestens nach der Vorrunde. Ich verrücktes Huhn liege mit meinen weltfremden Tipps (England gewinnt gegen die USA, Frankreich gegen Uruguay, Italien gegen Paraguay, Portugal gegen die Elfenbeinküste und nunja – Spanien gegen die Schweiz) eben nicht knapp daneben sondern kilometerweit.

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So, Jahr. Fast Halbzeit. Ich warte immer noch auf ein „Peng“. Ich wär bin schon lange soweit.

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Momentaner Rhythmus des Fräuleins:
Schlafen-Arbeiten-Fussball-Schlafen-Arbeiten-Fussball usw.
Dazwischen reicht es gerade noch für Bier kaufen und Körperpflege. Im Morgengrauen Am frühen Morgen verlässt das Fräulein ihr Refugium, um zumeist etwa 12 13 Stunden später dasselbe wieder zu betreten. Wie ich es vor nicht allzu langer Zeit noch ohne morgendliche Doppelration dreifachen Espressos geschafft habe, überhaupt das Haus zu verlassen, ist mir nicht mehr ganz klar.

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Aber es gibt auch Positives zu vermelden:
Heute ist endlich der letzte Tag dieses scheusslich warmen, endlosen Frühlings und der Sommeranfang fällt dann wettermäßig wie von unserem Herbstblogger ersehnt aus.
Somit wird das am Montag stattfindende Fête de la Musique bibbernd statt schwitzend (von Anderen) begangen und das Fräulein muss sich nicht grämen, dass der eigens dafür avisierte 2-tägige Urlaub ersatzlos gestrichen wurde.
Ebenso wie die freien Tage, die sie mal wieder an den geliebten nordwestlichen Elbstrand spülen sollten.

Ganz hervorragend. Bin mir noch nicht ganz klar, wie mein Karmakonto so in die Miesen rutschen konnte.

(P.S. Dass ich - trotz extremer Abneigung gegen hysterische Menschen und schrille Stimmen - heute wieder mustergültig gelassen und geduldig blieb bei meiner nervtötenden, denkfaulen, beratungsresistenten, nixblickenden bemühten Hamburger Kollegin (wie schon seit Wochen Monaten), muss doch jetzt mal Karmapunkte bringen. Echt.)




Freitag, 28. Mai 2010
+
Wenn Begehren Hunger ist, ist Sehnsucht ein unlöschbarer Durst.




Montag, 24. Mai 2010
+
Extrafein, wenn liebe Menschen einen bedenken mit wunderhübschen Dingen:



Ich bin verliebt und denke nicht darüber nach, dass es davon :



wohl eine ganze Serie gibt.

Ansonsten? Denke ich sehr wohl nach. Viel. Über viele und vieles. Zum Beispiel was uns ausmacht. Die Gedanken oder das Handeln oder beides. Aber das ist alles unausgegoren, halbsteif, wirr. Und kompliziert. Nicht mitteilbar.

Es ist doch immer so:

Die Wahrheit jedoch ist,
daß die übervolle Seele sich bisweilen in eine völlig leere Sprache ergießt,
denn niemand von uns kann jemals das wirkliche Ausmaß seiner Wünsche,
seiner Gedanken oder seiner Leiden ausdrücken;
und die menschliche Sprache gleicht einem zersprungenen Kessel,
auf den wir krude Rhythmen wie für Tanzbären trommeln,
während wir uns danach sehnen, eine Musik zu machen,
bei der die Sterne schmelzen.

und daher gilt:
Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.

So versuche ich schweigend auf den Grund meines Gedanken- und Gefühlsmeeres zu tauchen, anstatt auf der Oberfläche zu treiben. Dafür braucht es Luft. Und Kraft, dem Druck stand zu halten.

[Gustave Flauert: Madame Bovary | Ludwig Wittgenstein: Tractatus Logico-Philosophicus]




Dienstag, 27. April 2010
+ Unzusammenhängendes. Triviales. Wichtiges.
Wenn dieses Ding kein Fernglas, sondern eine tatsächliche Brille sein wird, möchte ich das bitte umgehend haben. Eine Brille, die Kunst (oder Lieblingszitate, Fotografien) auf erkannte Werbeflächen projeziert? Großartig. Ich bin ja kein schöne neue Welt Jünger, sondern geborener Skeptiker, aber das: Ja.

~

Der Status der bald-wieder-Tante hat sich recht schnell heute Abend in den Status ganz, ganz-bald-wieder-Tante verändert. Ein wenig Sorge, Freude und Spannung; ich hoffe, ich kann schlafen. Nötig wäre es.
26.04.2010, 21 Uhr. Hallo Juri! Hier ist es schön, du wirst sehen. Ich bin die verrückte Tante, die dir furchtbar viele Bücher schenken und vorlesen wird. Freude.

~

Man sollte als großgewachsener Mensch mit schwerer Arbeitstasche nicht versuchen, bei jemandem auf der Stange mitzufahren um schneller voranzukommen wie weiland. Das führt zu Abschürfungen der zarten Haut, blauen Flecken an schlecht befleischten Stellen und schneller ist man dann sicher nicht mehr.

~

Wärme. Sonne. Menschen. Haut. Lachen. Muss mehr.

~

Immer noch schwer die Balance zu finden zwischen viel zu viel Arbeit und dem schnell sich unterfordert fühlen. Im Moment ist es einfach nur zu viel.

~

Blankets - rechts in der Bücherliste: Noch nicht nicht mehr neben dem Bett, aber schon ein Schwersttipp. Jahre nach Erscheinen durch eine freundliche Leihgabe nun auch in meine Hände gelangt, war ich schon nach wenigen Seiten schwer verliebt. Figuren, Geschichte, Zeichnungen, alles. Unglaublich zart und schön. Und manche Sätze wie kleine schimmernde Tropfen, die einem sanft durch's Gemüt und die Seele rinnen.

~

Ohrwurm schon seit gestern. Manche Menschen fehlen sehr und mehr. Selbst nach Jahren.




Mittwoch, 31. März 2010
+
Selbsterinnerung: Mal wieder Steinbeck lesen, wird ja immer alles wieder aktuell.

The highway is alive tonight
But nobody's kiddin' nobody about where it goes
I'm sittin' down here in the campfire light
Searchin' for the ghost of Tom Joad





Mittwoch, 3. März 2010
+ Gedankensplitter
Erstaunlich:
Wie sich das Bild eines Menschen in einem wandeln kann, wenn die Bekanntschaft sich um eine Ebene erweitert.

Wieviel das Gehirn auch extrapoliert, wenn man nur die Schriftebene hat oder eben auch nur die des Telefons. Oder Bild, man kann da ja einsetzen, was man will.
Ich bekomme meistens zu hören, dass ich jünger aussehe, als meine Stimme klingt, was immer man da interpretiert. Wahrscheinlich klingt sie verlebter, verruchter als ich aussehe als ich bin.

Andersherum malt mein Gehirn offenbar viel mehr als andere, ich stelle mir den Menschen nach einem Schnipselchen immer schon - durchaus ungewollt - mit Ton, Farbe und Geruch vor und liege damit naturgemäß oft vor oder hinter der Realität. Durchaus auch krude das abzugleichen.

Weitere banale Erkenntnis: Menschen, die ich am Telefon schon schlecht ertrage, machen es mir schwer, sie zu mögen. Ich bin ein Stimmenmensch und nehme es persönlich übel, wenn jemand Kreischiges, Volldialektisches oder sonstwie Unangenehmes zu Ohr bringt.

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Note to myself: Mal wieder beim nächsten Kilometerstand einen Realitätscheck vornehmen. Fühle mich nicht ungut, aber nicht ganz eingenordet.

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Heute zweimal angelächelt worden, selbst ein Dutzend Mal ein Lächeln verschenkt.

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Note2: Kein Bullshit-Bingo während web-Konferenzen mehr spielen, wenn man das giggeln nicht voll im Griff hat. Oder Telefon stumm schalten.

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Dauer-Note: Die Menschen da abholen, wo sie sind. Behutsam sein.

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Nicht im Weg herumstehen in Türen träumen. [Via kid37]

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Note3: Den Anwurf "Watt ne geile Muschi eyh!" nicht mehr perplex unkommentiert lassen, wenn man seinen Mini-Neffen in spe dabei hat. Ergo: Vollpfosten nicht ignorieren, wenn die das als Bestätigung wahrnehmen könnten.[Sich mit Derartigem nicht beschäftigen.]