+ Hamburger Nächte
sind lang. Und teuer.

Da hat man also mit dem neuen Mitbewohner und zwei bis drei sehr, sehr netten Nachbarn eine veritable Skat- und Pokerrunde einmal pro Woche. Fein.

Und dann hat man diese sehr nette Nachbarin, die einem am nächsten Morgen sofort einem Hamburg-Führer in den Briefschlitz steckt mit Notiz: "Damit du erstmal weißt, wo's langgeht! Boah, watt hab ich ein Kater" plus eine Karte zu einer Veranstaltung, wo ihr werter Gatte, der wiederum der bese Freund vom Mitbewohner ist, auftreten wird. Was macht man da als Zugezogener? Klar, hingehen.
Zumal das Gruenspan durchaus eine Adresse in Hamburg ist und man auf dem Weg dahin mal so ein bisschen durch Pauli strolchen kann. Machten also der Hamburg-Besucher und ich.

Rock-a-Billy und Rock'n'Roll ist ok und hey - wenn die gut sind und Alarm machen, bin ich dabei.
Also hin und erstmal die Lokalität gewürdigt, die durchaus Charme hat. Beim Eintritt dann allerdings schlackerten mir so die Ohren, dass ich fassungs- und anstandslos zwei Mal Eintritt zu je 18 Öhre zahlte. Wie bitte? Jaja, 4 Combos, aber: Wie bitte?

Drinnen dann Rundgang, feiner Club, hinreissende Damen in Petticoat und mit perfekten Frisuren - an der Theke dann die nächste Überraschung. Flaschenbier? Ja, Jever. Ist fein. Kramt die wieder die in HH allgegenwärtigen kleinen Buddeln raus. Ich: "Ne, bitte zwei Große." Hammse natürlich nicht. Allerdings sind die Preise für Große. Drei Öhre für ein Mini-Bier; langsam fiel ich vom Glauben ab. Gegen irgendwas vor 23 Uhr ging es dann auch endlich los und war durchaus nett.

Allerdings war ich um 2 dann von der schlecht ausgesteuerten Musik krank und müde und nicht betrunken genug, noch länger rumzulungern - wie auch bei den Preisen. Die Nachbarin traf man aber noch an und die freute sich: Mission accomplished.
So zogen wir gg. zwei Uhr ab, die zweite Band spielte noch - durchaus angenehm alarmig und waren uns einig, dass der nächste Ausgehabend in eine Kaschemme führt.
Der Mitbewohner geht nach eigenem Bekunden ja auch lieber eher klein und abseits weg, also finden wir uns dann es dann wohl hoffentlich demnächst burlesque in seinem dritten Wohnzimmer und kaschemmig kuschelig, statt konzertig wieder. Besser ist das.



Na das ging ja dann ganz fix mit Hamburg.
Ja an die Preise muß man sich gewöhnen ;-(
Allerdings gibt es auch günstige Ecken hab ich mir sagen lassen.
Viel Glück, Erfolg und Spaß in Hamburg wünsch ich.

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18 Euro für vier Combos ist doch günstig. Normalerweise bekommt man dafür nur zwei zu hören. Und drei Euro für ein Bier sind eigentlich auch nicht ungewöhnlich.

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Schön das Sie es hierher geschafft haben. Ging ja fix. Ich kenne Leute, die wohnen schon Jahre in dieser Stadt und sind noch immer nicht angekommen... wenn`se verstehen? ;-)

Und 18 €? Tja. Arm und sexy ist woanders. Hier sind wir nur sexy;-)

Achtung! Letzter Absatz ist nicht ernst gemeint. Gabi auch nicht.

Ich grübel noch ein bisschen, ob ich das verstehe :-)
Angekommen bin ich definitiv, zumindest fühlt es sich so an. Außer "meinen" Leuten und einer netten Stammkneipe, in der sie einem nicht die Ohren wegblasen oder die Füße zertrampeln oder einen zerquetschen* wie in manchen netten Kaschemmen auf dem Kiez (Samstag getestet: Calavara + 20 Flight Rock), vermisse ich nichts.
Und: So sehr ich meinen neuen Nachbarn, SaufSkatbruder, Musiker-DJ herzlichst mag - diese Rockabilly/Swing etc.pp Mischung muss ich auch nicht ständig haben, aber das scheint ja hier bei Ihnen zu grassieren ... da werden wohl noch ein paar Kiezgänge fällig, bevor man seine Nische gefunden hat.

Ich bleibe gespannt auf Stadt + Leute.

* Der Hambrger an sich liebt es eng, laut, warm - alles mit zu davor. Erstaunlich - wo man ihnen doch Distanziertheit und Kühle nachsagt.

Das Gesetz der kritischen Masse: Je Mehr etwas gut finden, desto mehr Menschen finden es gut. Wie bei Blogs.

Das Schöne an Hamburg ist aber: Es ist genügend Platz für alle da und man kann sich auch gut aus dem Weg gehen. Insofern bin ich guter Dinge, dass Sie Ihre Nische finden werden.

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