Montag, 14. Juni 2010
+ Nett
Vom 18(19?)-jährigen Neffen gefragt werden nach einer langen Glückwunsch-Umarmung: "Wie alt biste eigentlich geworden?", antworten und dann hören:"Neee! Dit gloob ich jetz nich."

(Zumindest hoffe ich, dass es ein Kompliment war.)





Freitag, 11. Juni 2010
+ 21+x Fakten und Fußball
Auch wenn Sie fast geschlossen einig waren, es zu ignorieren: Das Fräulein jährte sich unlängst.

Ich will jetzt keine faden Ausreden hören von herrlichem Wetter, Informationsüberfluss, real life oder ähnlichem Quatsch: Verbockt ist verbockt und Ihre Päckchen werden auch alle zu spät ankommen.

Der Strafmaßnahmenkatalog sieht vor, dass sich nun alle, die grad rote Ohren bekommen haben, mal da rüber begeben und bei „Knapp daneben ist auch vorbei“ mitmachen. Alle. Aber flott jetzt – bis 16:00 Uhr muss der erste Tipp abgegeben sein.

Und weil ich ja gar nicht so bin, hier mal wieder – anlässlich der Jährung und weil ich Ihre kleine Gier nach hochexklusiven Intimitäten kenne – ein paar harte und weiche Fakten über das Fräulein:

Das Fräulein geht keine „Schuhe kaufen“, liebt aber rote über alles. (Rote Lackschuh/-stiefel sind die Krönung.)

Ich kann mir fast nichts merken; Namen sind ganz schlimm, aber ich bin erstaunlich gut darin, mir Nutzloses zu merken. In Songtexten bin ich noch besser.

In meinem linken Fuß befindet sich eine Titanschraube, weswegen mein Körper selbst nach Zerfall wohl noch einen Restwert haben wird.

Ich habe eine Jeans, die ist genau halb so alt wie ich – ich passe heute besser rein als vor xx Jahren.

Ich habe einigen Menschen das Leben gerettet, 3 Kindern auf die Welt geholfen und leider auch etliche Menschen sterben sehen; mir selbst musste auch schon zweimal das Leben gerettet werden.

Bevor ich eine Höhenangst entwickelte, bin ich mal Fallschirm gesprungen.

Meine frühe Karriere in einem Gospelchor wurde jäh unterbrochen, weil es bei den unter 18jährigen keine gab, die in die Stimmlage Kontra-Alt gepasst hätten.

Mit fünf Jahren wollte Schlagersängerin, Straßenbahnfahrerin oder Softeisverkäuferin werden. Das änderte sich schlagartig, als ich im selben Jahr anfing zu lesen.

Ich komme mit der Zunge an meine Nase. Locker.

Ich mag Authentizität, Badewannenschaumberge, Tiefe, Mohnblumen, Möwen, Pinguine und Lämmchen, Sonne auf der Nase, Selbstgekochtes, Rückgrat, Phantasie, wissen, wo's langgeht, aber den anderen Weg nehmen, Querdenker, sagen, was man denkt - und vorher was gedacht haben (© H. Rowohlt), Wind in den Haaren, Nähe, Kunst und Kultur, Nicht so-sein-müssen, entspannte Menschen, Intelligenz, Komplexität, Empathie, Neugier, Herzklopfen, Meer, Lachfalten, Begeisterungsfähigkeit, Rotwein, sauscharfe Thai-Suppen, Integrität, Weite, Staunen (können), Intensität, den kategorischen Imperativ, Armbeugenstreicheln, Vorlesen, Träumer, Weiches auf der Haut, Wärme, Weitsicht und Rücksicht, Blödsinn machen, Austausch.

Ich kann einige sehr leichte Wörter manchmal nicht aussprechen. Regisseur gehört dazu.

Meine Schwalbe ist mehr als 10 Jahre älter als ich.

Ich habe schon mal einen Menschen zusammen geschlagen. Absichtlich und nur halb aus Notwehr.

Die meisten Menschen würden es nicht schaffen, sich mit mir zu streiten.

Wenn sie es schafften, würden sie rhetorisch vermutlich verlieren.

Ich konnte aus dem Stand früher beide Spagate.

Meine Mutter hätte mich beinahe Theodora genannt.

Ich versuche seit etlichen Jahren das Pfeifen mit Fingern zu lernen. Komplett erfolglos.

Ich bin noch nie verlassen worden, habe es aber nur halb psychologisch beleuchtet, warum immer ich gehe.

Ich hasse es, Babe, Baby oder dergleichen genannt zu werden, mein Bruder nennt mich aber ab und an Püppi. Das geht in Ordnung.

Manchmal habe ich immer noch das Gefühl, mein Leben ginge erst noch los.

Die dauerhaftesten und intensivsten Beziehungen hatte und habe ich allesamt mit Menschen, deren Sternzeichen mit dem meinen angeblich überhaupt nicht zusammen passt. Je nach Tagesform glaub ich daran auch nicht.

Je älter ich werde, desto weniger schert es mich, was Menschen von mir denken, die mich nicht kennen. Nach Berlin zurückzuziehen, hat den Prozess enorm beschleunigt.

Mein Gehirn ist ziemlich ausgeglichen männlich wie weiblich.

Ich laufe liebend gern barfuß. Auch durch die Stadt.

Da ich mir nichts merken kann, fällt es mir schwer zu lügen. Zudem merkte man es mir auch an.

Ich bin sehr unzickig, kann aber herrlich bockig werden, wenn Leute mir erzählen wollen, wie ich Dinge tun soll. Oder was ich lassen soll. Oder Zäune um mich rum stellen. Oder mich in eine Schublade stecken wollen. Oder mit einer Erwartungshaltung an mich herantreten, die durch nichts gerechtfertigt ist.

Schwimmen habe ich dadurch gelernt, dass meine Schwester mich ersäufen wollte.

Mein Rekord beim Dart/Cricket liegt bei 7 Runden, ist allerdings schon 14 Jahre alt.

Ich ertrage nur Photos von mir, die ich selbst gemacht habe.

Ich schreibe immer noch „richtige“ Briefe, finde aber kaum mehr Adressaten, die auch so antworten.

Ich kann locker 15h am Stück schlafen, der Durchschnitt liegt aber so bei 4-5h pro Nacht.

[P.S. Wenn Sie das jetzt wieder ignorieren, werde ich zur vorletzten Seite des Katalogs blättern müssen. Zwingen Sie mich bitte nicht dazu. Danke für die Kooperation.]




Donnerstag, 10. Juni 2010
+ Abteilung: Krankheiten, um die man beneidet wird #1
Bei 32 Grad im Schatten und guten 5-6 Grad mehr im Laufstall bekommen die Kollegen Neidfalten, wenn sie hören, dass ich unter einer leichten Hypohidrose leide und es eigentlich ganz angenehm finde grade.

(Nicht verschweigen sollte man allerdings, dass dieses Leiden durchaus auch unangenehm werden kann: Weil man beim Sport, in der Sauna oder bei über 40 Grad tatsächlich ab und an aufpassen muss, nicht zu überhitzen und einfach umzukippen.)




Mittwoch, 9. Juni 2010
+ Das hat doch System. Mir macht ihr nichts vor.
29 Grad, jedes einzelne perfekt heute, die Sonne mal blinzelnd, mal strahlend, dann wieder rücksichtsvoll kurz hinter den schattenspendenden Wolken, ein freier Tag für's Fräulein, perfekt gemixte Cocktails zum reinkommen, furchtbar liebe Anrufe und Mails und Briefe und wunderdufte Geschenke, die ich mir selbst nicht besser hätte kaufen können (Frau Smith in verbaler (egal, was die Rezensionen sagen, ich mag die Scheibe sehrsehr) und schriftlicher Form, der wunderbare Herr Zimmermann gleich zweifach, ein altes Mokkaset, das ich schon als Kind liebte und das perfekt zur neuen Espressomaschine passt - auf dass wir Quatsch wie Espressotassen gar nicht erst anfangen), ein Geburtstagskuchen mit exakt 21+x Kerzchen und ich will wieder gar nicht wissen, woher ihr das alles wusstet.

Und als Krönung heut Abend eine Überraschung für's Fräulein, von der sie trotz geschickt gestelltester Fragen und Androhung von allem Möglichen immer noch nicht mehr weiß, als dass sie in Berlin stattfindet. Und wenn das auch nur ansatzweise so toll passt, wie alles bisher heute - wird das einfach großartig.

Schlingel ihr. Ich weiß schon, was das soll: Dem Fräulein die natürliche Geburtstagsunlust nehmen und ihr Herzchen bis zur Infarktgrenze erfreuen.

Klappt. Wie schön.

P.S. Wie ihr allerdings das Finanzamt noch dazu gekriegt habt, mir heute den erfreulichen Bescheid schriftlich zuzustellen, das will ich vielleicht lieber gar nicht wissen.




Dienstag, 8. Juni 2010
+ Kurznotiz
29 Tage von der Übermittlung der elektronischen Steuerklärung bis zum Steuerbescheid. Bin durchaus beeindruckt.
Und der sieht auch noch exakt so aus wie errechnet.
Nettes Burzeltaggeschenk, fast Punktlandung.