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Immer wieder, immer noch einmal und immer weiter, bis es sich festgefressen hat: Man muss sich freuen (können und wollen). Über kleine Dinge. Über Nicht-Selbstverständliches. Über Nächte, in denen eine alte Mauer Geschichten wispert im Dunkeln. Über ein Lächeln beim Lesen einer Widmung. Und über die Dinge, die nicht klein, sondern manchmal die Welt sind, in solchen Momenten: Menschen, Vertrauen.

Wenn man dann um halb sechs Uhr morgens zwischen denen steht, die die Nacht übrig ließ und erfüllt von den Dingen einen Bahnsteig hinabläuft und wieder rauf, dann kann man es merken. Wie die Freude ein sanftes Luftpolster unter den Füßen ausbreitet, wie leicht der Schritt, wenn nicht auf dem Boden. Die Skeptiker wenden ein, dass man nicht schwebt, sondern übermüdet ist.

Ich sage:
Wer das nicht kann, sich nicht freuen kann, einfach so, ohne morgen, gestern und nur hier und jetzt, wird nie schweben, sondern immer nur übermüdet durch diese Welt gehen.




Der Mensch schwebt morgens um halb sechs über den Bahnsteig? Ich assoziierte dabei zunächst Restchampagner, mitgebracht im ersten Zug aus einer brandenburgischen Dorffeierlichkeit. Weshalb, das weiß ich nicht, irgendwie bringe ich Sie ständig mit dem Land in Verbindung. Obwohl ich doch weiß, es gibt schließlich auch rein städtische Bahnsteige. So kommt mir nachträglich in den Sinn: Lorilo in der Metro. Nur das Buch dürfte noch schöner sein.

Allerdings habe ich den Eindruck, vielleicht wäre Gefühl hier tatsächlich treffender, daß es Ihnen mühelos gelingt, diesen Schwebezustand jederzeit und auch ohne Hilfsmittel herzustellen.

"Jederzeit, ohne Hilfsmittel."
Dann müsste man sich das Fräulein als einen rundum glücklichen Menschen vorstellen vielleicht, meint mein Frühmorgengehirn.
Nein, so ist es nicht.
Auch bei mir sind diese Zustände rar; leichten Schrittes läuft man öfter - für einen kurzen oder längeren Moment unbeschwert, somit frei, das sind seltenere Glücksmomente. Zumeist liegt auch mir ein Gewöllmantel aus denken, fühlen, gestern, morgen, niemals, immer auf den Schultern, der die Füsse schwer auf dem Boden hält.

[Sie verorten mich da gar nicht so falsch, indes, ich lebe nicht da und Dorffeierlichkeiten sind mir eher ein Gräuel.]

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