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DLF kann man ja ganz gut hören. Kann man mal machen. Sogar nebenbei. Gestern Abend kam ein Beitrag über Erich Fromm, danach duchaus hörenswerte Nachtkonzerte, bis endlich! gegen vier Uhr morgens das Licht in Fräulein L.s Schlafgemach erlosch.
Süße Träume umfingen mich, bis gegen 135 Minuten später plötzlich etwas aus den Lautsprechern kam, was ich nicht zuordnen konnte und nicht hören wollte. "Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuz" und es brauchte fünf Anläufe, bis ich erkannte, dass ich wieder vergessen hatte, die Weckfunktion abzustellen und dass mir die "Geistliche Musik" am Sonntag auf DLF oftmals nicht zusagt.

Nach mühseligem Wiedereinschlafen, klingelt dann nochmal 120 Minuten später das Telefon, weil ich das auch wieder nicht leise gestellt habe. Und ich begehe den selben Fehler wie immer; anstatt folgerichtig zu denken: Eyh, ist ist kurz nach acht. Am Sonntag! Habt ihr sie noch alle? denkt mein verschlafenes Ich: Hui. So früh. Könnte wichtig sein. Geh mal ran.

Er: "Du hörst dich ein bisschen müde an."
Ich: "Ja, bin ich auch. Ein bisschen."
Er: "Ja, hört man ein bisschen."
Ich: "Redundanz ist ja ein Hauptmerkmal des gesprochenen Wortes."
Er: "Geschwürninbrütz?"
Ich: "Ist das jetzt das Einzige, weswegen du mich um kurz nach acht aus dem Bett holst?!"
Er (pikiert): "Nein, ich wollte nur mal wieder hören, wie es dir so geht."
Ich: "Müde. Ein bisschen."

Mein Lebensmensch beendet seine Anrufe ja seit Jahr und Tag mit der schmissigen Abschiedformel: "Tschö dann, bis die Tage, leg dich wieder hin!", aber ich krempel die Ärmel hoch und sage: "Okay Tag, du willst es, du kriegst es. Bis einer heult."

In diesem Sinne.



Das 1. Lachen heute
Bin neu im Blogg, du hast mich effektiv erheitert.

Wenigstens was Effektives, nach dem möbiusschleifenartigen Gespräch. Hallo dann mal so im investigativsten aller Kuschel- und Befindlichkeitsblogs.

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Mich würde ja mal interessieren wie das gespräch 5 stunden später gelaufen wäre. Aber es hat ebend auch nachteile wenn die leute sehnsucht haben und man das telefon nicht leise stellt ;-)

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Um zehn kommt doch der Gottesdienst, solange bleibt DLF natürlich an.

Zehr Uhr fünf, die Nachrichten nicht vergessen. Ich höre mir - als überzeugter Agnostiker - einmal im Jahr zu Erheiterungszwecken ergriffen das Urbi et Orbi an, das muss reichen.

[Für alles andere wäre es bei mir eh zu spät, da könnte ich mir die Finger blutug kneten am Rosenkranz.]

Als braver Katholik nutze ich den Moment, um zehn wenigstens schon mal auf die Knie zu kommen. Dann vorsichtig aufstehen...

So ein bisschen, ein kleines, hat mich die Vorstellung von Ihnen am Sonntag morgen um zehn vor Bett und Radio, dem Gottesdienst lauschend, schon erheitert gerührt. Sie verbessern das Bild der Katholiken in einer so wichtigen Zeit.

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